NEYMO-NW

Laufzeit: 07/2018 - 12/2020

Projekttitel

Lausitzer Neiße - Klimatische und hydrologische Modellierung, Analyse und Prognose von Wasserressourcen unter Niedrigwasserbedingungen

Projektziele

Das Hauptziel des Projektes war es, die grenzüberschreitende institutionelle Zusammenarbeit zu intensivieren und eine gemeinsame wasserwirtschaftliche Betrachtungsweise zu schaffen, um den Umgang mit den Wasserressourcen im Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße, insbesondere in Zeiten von Trockenheit und Niedrigwasser, zu verbessern. Ein weiteres Ziel bestand in der Erhöhung des ökologischen Bewusstseins der lokalen Bevölkerung im Hinblick auf Trockenheit und Niedrigwasser.

Projektergebnisse

  • In Zukunft ist mit länger anhaltenden, stärkeren und häufiger auftretenden Trockenheitsereignissen und Niedrigwassersituationen in der Lausitzer Neiße zu rechnen. Diese stellen eine Gefahr für die vom Wasser abhängigen Ökosysteme und Lebensräume sowie für zahlreiche wasserwirtschaftliche Nutzer im Einzugsgebiet dar. Die im Projekt durchgeführten Untersuchungen im Grenzgebiet zeigen zudem im Ergebnis einen Rückgang an verfügbaren Wasserressourcen für die Region.
  • Da die schwindenden Wasserressourcen der Lausitzer Neiße ein grenzüberschreitendes Problem sind, wurde das Grenzüberschreitende Informationsportal - Wasserressourcen im Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße (TWCIW) entwickelt. Es soll lokalen Akteuren als auch Bürger*innen als zusätzliche Anlaufstelle zum aktuellen Stand der Wasserressourcen dienen als auch Hintergrundinformationen und hilfreiche Verhaltenshinweise zum Schutz der Ressource Wasser bereitstellen.
  • Eine Voraussetzung für eine verbesserte grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim Niedrigwassermanagement ist eine abgestimmte Nutzung von Kennwerten, basierend auf einer einheitlichen Datenbasis. Hierzu wurden konkrete Vorschläge ausgearbeitet: Die Festlegung und Bewertung von Niedrigwasser sollte anhand der Kennwerte Q70 bzw Q75 (Bewertung »niedrig«), MNQ/Q95 (beide Kennwerte korrelieren nahezu 1:1; Bewertung »sehr niedrig«) und dem NNQ (Bewertung »extrem niedrig«) erfolgen. Alle Kennwerte sollten auf Tagesmitteln des Durchflusses auf einem festgelegten Vergleichszeitraum (30 Jahre) beruhen.
  • Unabhängig von der konkreten Methode zur Festlegung von Mindestwasserabflüssen sollte für die einzelnen Werte der MNQ/Q95 als Vergleichs- und Richtwert herangezogen werden.
  • Der hydromorphologische Zustand der Lausitzer Neiße ist insbesondere im Abschnitt zwischen dem Dreiländereck und Görlitz deutlich degradiert. Eine Verbesserung der Strukturgüte ist ein Schlüsselfaktor zur Erreichung eines guten ökologischen Zustands gemäß den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.
  • Für den Abschnitt zwischen Hirschfelde und Görlitz wurde ein Pilotkonzept zur Verbesserung der Strukturgüte vorgelegt. Basierend auf dem »Strahlursprungskonzept« sollten definierte Bereiche naturnah entwickelt werden. Auf diese Weise könnte sich der Gesamtzustand erheblich verbessern, ohne dass die Strukturgüte auf der gesamten Strecke naturnah sein müsste. Die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit sollte grenzüberschreitend priorisiert werden.

Veröffentlichungen

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 44: Oberflächenwasser, Wasserrahmenrichtlinie

Dr. Bernd Spänhoff

Telefon: 0351 8928-4400

E-Mail: Bernd.Spaenhoff­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

zurück zum Seitenanfang