ElmaR-Projektreihe

Laufzeit: 2016 - 2024

Handlungsrahmen zur WRRL-Zielumsetzung verbessern

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(© C. Moormann (LfULG))

Wurzener Mühlgraben bei Schmölen

Wurzner Mühlgraben
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(© C. Moormann (LfULG))

Ottendorfer Saubach bei Bennewitz (in nördlicher Fließrichtung) – Impressionen

schnurgerader Verlauf Ottendorfer Saubach vor Renaturierung
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(© Stowasserplan)

Ottendorfer Saubach bei Bennewitz (in nördlicher Fließrichtung) – Impressionen

Ottendorfer Saubach vor Renaturierung
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(© C. Moormann (LfULG))

Vor-Ort-Begehung I

Beratung bei Exkursion am Gewässer
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(© C. Moormann (LfULG))

Vor-Ort-Begehung II

Beratung bei Exkursion am Gewässer
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(© Stowasserplan)

Umgestaltungsmaßnahmen am Ottendorfer Saubach bei Bennewitz (in nördlicher Fließrichtung)

Renaturierung am Ottendorfer Saubach
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(© Stowasserplan)

Umgestaltungsmaßnahmen am Ottendorfer Saubach bei Bennewitz (in nördlicher Fließrichtung)

Renaturierung am Ottendorfer Saubach
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(© Stowasserplan)

Pflanzaktion am Ottendorfer Saubach mit Staatsminister Günther am 18.03.2024

Gruppenbild Pflanzaktion
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(© B. Lehmann (LfULG))

Ergebnispräsentation am 13.08.2024 in Bennewitz

Podiumsdiskussion und Publikum Abschlussveranstaltung

In Sachsen erreichen derzeit rund 7 % der Fließgewässer den guten ökologischen Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial (Stand: 22.12.2021). Die spätestens bis zum Jahr 2027 avisierte erfolgreiche Umsetzung der EG-WRRL wird demnach weitere Zeit benötigen. Um hier grundsätzlich eine Verbesserung des ökologischen Zustands / Potenzials zu erreichen, sind neue bzw. verbesserte Strategien für den Wasser- und Stoffrückhalt sowie zur naturnahen Entwicklung der Gewässer erforderlich. 

Das LfULG hat in den letzten Jahren über die ElmaR-Projektreihe Handlungsansätze und Empfehlungen erarbeitet, um die dafür benötigte Flächenverfügbarkeit an den Gewässern, für eine erfolgreiche Gewässerentwicklung, zu erhöhen. 

Neben Vorschlägen für einen gezielten praxisnahen Einsatz geeigneter Planungs-/ Umsetzungsinstrumente der Raum- und Fachplanung wurden auch Vorschläge zur Optimierung des Verwaltungshandelns auf der Landes- und Kommunalebene sowie Kosten-Nutzen-Fragen analysiert. Hierbei wurde deutlich, dass die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben (z. B. Umweltziele des Gewässer- und Naturschutzes) einen intensiven Dialog zwischen den Aufgabenträgern und Umweltbehörden sowie Flächeneigentümern/-nutzern, Gewerbetreibenden, Dienstleistern, etc. benötigt. 

Am Beispiel der LEADER-Region »Leipziger Muldenland« wurde herausgearbeitet, dass es unbedingt hilfreich ist, die jeweiligen Zielstellungen in der Region ganzheitlich und fachübergreifend zu diskutieren, um daraus Fach- bzw. Landnutzungsstrategien zu entwickeln, die dann über die Ländliche Entwicklung in der Region langfristig etabliert werden. 

So konnte zusammen mit den Akteuren im »Leipziger Muldenland« herausgearbeitet werden, dass gewässernahe/-begleitende Agroforstsysteme (AFS) das Potenzial haben, den ökologischen Gewässerzustand zu verbessern; zusätzlich können sie im Sinne eines »Mehrfachwirkens« auch »eine Brücke« zu regionalen bzw. produktionsintegrierten Landnutzungs- und Wertschöpfungsstrategien schlagen, um die Akteure vor Ort zum Mitmachen zu bewegen. 

Diese Fragestellungen wurden u. a. am Ottendorfer Saubach in der Gemeinde Bennewitz und am Tauchnitzgraben in der Gemeinde Lossatal bearbeitet. Die ElmaR-Projektreihe wurde zwischen 2016 und 2024 durchgeführt und fand ihren Abschluss in einer Abschlussveranstaltung im August 2024.

Einzelergebnisse

Titelbild Broschüre "Für einen guten ökologischen Zustand der Gewässer in Sachsen, Luftbild Fließgewässer © LfULG

Projekt ElmaR I - »Entwicklung eines aktiven und mehrschichtigen Handlungsrahmens zur Umsetzung der Ziele der EG-WRRL im Freistaat Sachsen« (2016-2018) – aufbereitet in einer allgemeinverständlichen Broschüre als ElmaR-ÖA (2020-2021) 

In der Broschüre werden die Ergebnisse aus dem Projekt ElmaR I anschaulich und reich bebildert vorgestellt. Im Kern geht es um die Instrumente und Maßnahmen der Landes- und Kommunalebene, mit denen sich unter Beachtung und Anwendung aktuell geltender gesetzlicher und fördertechnischer Rahmenbedingungen die Verfügbarkeit von Flächen zur Gewässerentwicklung sofort verbessern lässt. 

Dieser mehrschichtige Handlungsrahmen wurde in der LEADER-Region »Leipziger Muldenland« auf seine Anwendung geprüft. Weiterhin wurden für ausgewählte Fließgewässer in der Region mit Hilfe der Methodik der Strahlwirkungs-Trittsteinkonzeption die für eine Gewässerentwicklung notwendigen Flächenerfordernisse ermittelt und räumlich konkret verortet, ebenso wurden Vorschläge für nutzungsintegrierende Entwicklungsvarianten (z.B. angrenzende Grünlandnutzung, gewässernahe/-begleitende AFS) aufgezeigt.

Titelbild Broschüre "Kosten, Nutzen, Erlöse bei der Renaturierung von Gewässern", Aufnahme Fließgewässer © LfULG

Projekt ElmaR II - »Ermittlung und ökonomische Analyse der Kosten, Nutzen und Erlöse bei der Renaturierung von Gewässern im ländlichen Raum« (2020-2021)

Die Umsetzung von Maßnahmen zur Renaturierung von Gewässern geht mit zahlreichen planerischen und finanziellen Herausforderungen einher. Will man dies erfolgreich und mit großer Akzeptanz vor Ort mit den Flächeneigentümern/-nutzern, Kommunen, etc. gestalten, sind u.a. Kosten-Nutzen-Betrachtungen notwendig.

Am Beispiel von gewässerschonenden Bewirtschaftungsformen, wie gewässernaher/-begleitender AFS, wird dargestellt, dass die Verbesserung ökologischer Gewässerzustände auch synergistische Wirkungen auf regionale Wertschöpfungsketten entfalten können.

Ausführungen zum (Umwelt-)Nutzen von Gewässerrenaturierungen und zum Einsatz möglicher Förder- und Finanzierungsinstrumentarien runden die Studie ab.

Titelbild Broschüre "Vom Gewässerprojekt zur Landnutzungsstrategie", Aufnahme Fließgewässer © LfULG

Projekt ElmaR III – »Erprobung spezifischer Handlungsfelder zur Umsetzung einer naturnahen Gewässerentwicklung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie« (2022-2024)

Trotz der in den Projekten ElmaR I/-ÖA und ElmaR II entwickelten Hilfestellungen und Empfehlungen wurden bzgl. der Umsetzung von Gewässerentwicklungsmaßnahmen immer wieder Umsetzungs- und Abstimmungsprobleme und auch eine nur eingeschränkte Mitwirkungsbereitschaft der Akteure vor Ort deutlich. 

In dem als Machbarkeitsstudie angelegten Projekt ElmaR III sollten die Ursachen für die er-kennbaren Hemmnisse aufgedeckt und auf Grundlage des ElmaR-Handlungsrahmens mögliche Lösungswege analysiert, Risiken identifiziert und Erfolgschancen bewertet werden. 

Entsprechend des Vorgehens in ElmaR I und II geht es auch hier um die Schaffung nutzungsintegrierender, von den Akteuren des Ländlichen Raums getragener Lösungen. Am Bsp. des Ottendorfer Saubaches und des Tauchnitzgrabens in der LEADER-Region »Leipziger Muldenland« wurde deshalb die Etablierung gewässernaher/-begleitender AFS im Sinne einer »produktionsintegrierten Gewässeraufwertung« weiter vorangetrieben und deren regionalen bzw. landwirtschaftlichen Wertschöpfungspotenziale aufgezeigt (bspw. durch die Abnahme von heimischer Holzhackschnitzel, Obst, Wertholz). Dies mündete in konkrete Überlegungen für eine kommunale Wärmeplanung auf Grundlage regional erzeugter Holzhackschnitzel. 

Voraussetzung ist hierbei, dass die Maßnahmen von einer attraktiven Agrar-(Umwelt)-Förderung begleitet werden. Weiterhin ist der Ausbau geeigneter Netzwerke und Kooperationen in den Regionen zur Verstetigung des vorhandenen Wissens zu intensivieren. Neben den Vorschlägen zur Umsetzung nutzungsintegrierender Lösungen werden in der Studie auch Hemmnisse bzw. Herausforderungen thematisiert. 

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(© B. Lehmann (LfULG))
Podiumsdiskussion
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(© B. Lehmann (LfULG))
Podiumsdiskussion
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(© B. Lehmann (LfULG))
Diskussion am Thementisch
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(© B. Lehmann (LfULG))
Diskussion am Thementisch
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(© B. Lehmann (LfULG))
Diskussion am Thementisch
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(© B. Lehmann (LfULG))
Diskussion am Thementisch
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(© B. Lehmann (LfULG))
Publikum und Vortragender bei der Abschlussveranstaltung

Um den in der ElmaR-Projektreihe gewählten kommunikativen Projektansatz zu unterstreichen, wurden die Gesamtergebnisse zum Projektabschluss öffentlich präsentiert und diskutiert. 

Die Fachveranstaltung am 13.08.2024 diente dazu, die in den Untersuchungen aufgezeigten Projektergebnisse darzulegen und in einem intensiven Fachdialog mit Akteuren aus Verwaltung und Landwirtschaft sowie der LEADER-Region zu diskutieren und zukünftige Umsetzungschancen auszuloten. An verschiedenen Thementischen wurden die Kernthemen aus ElmaR III aufgegriffen, Impulse durch die Moderatoren eingebracht und von den Akteuren reflektiert. 

Ziel war eine Verstetigung der Ideen und die Stärkung des Kooperations- und Partizipationsansatzes, um fachübergreifendes Wissen, Denken und Handeln zum Selbstverständnis der Projektträger, Verwaltungen, Genehmigungsbehörden und Kooperationspartner werden zu lassen. 

Folgende Themen wurden diskutiert: 

  • Gewässerentwicklung als Teil der Kommunal- und Regionalentwicklung 
  • Das Netzwerk braucht Mitstreiter aus Kommune und Region
  • Gewässerentwicklung und kommunale Energieversorgung 
  • Der Landwirt als Flächeneigentümer und Pächter – ein wichtiger Partner bei der Gewässerentwicklung 
  • Unterstützung durch das Land – Welchen Beitrag können die »Fachberater Gewässer« leisten

Vorträge

Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 21: Grundsatzangelegenheiten

Christoph Moormann

Telefon: 0351 2612-2104

E-Mail: Christoph.Moormann@lfulg.sachsen.de

Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de

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