Grundwasserstände
Aktuelle Grundwassersituation
+++ 07.10.2024 +++ Derzeit überschreiten ca. 64 Prozent der ausgewerteten 266 Messstellen den monatstypischen Grundwasserstand um durchschnittlich 31 cm (Medianwert). Im Oktober des Vorjahres überschritten 15 Prozent der ausgewerteten Messstellen den monatstypischen Grundwasserstand um durchschnittlich 24 cm (Medianwert). Eine Übersicht zur aktuellen Entwicklungstendenz der Grundwasserstände enthält der Kartendienst »aktueller Grundwasserstand«.
Längerfristige Einordnung
Die folgenden Abbildungen zeigen Auswertungen aktueller Jahre mit langjährigen Beobachtungen.
Grundwasserstand unter Gelände
Anteil Grundwassermessstellen im Niedrigwasser
Häufige Fragen zum Grundwasserstand
Informationen über die Grundwasserverhältnisse und Grundwasserstände werden vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) kostenfrei im Internet bereitgestellt. Im Umwelt- und Datenportal iDA sind alle Grundwassermessstellen des Landesmessnetzes, aktuelle sowie historische Grundwasserstände, Berichte und Ganglinien einseh- und downloadbar.
- Aktueller Grundwasserstand
- Grundwassermessstellen Für historische Werte von nicht mehr betriebenen Messstellen kann in der Kartenanwendung über den Filter die Option "ohne Messnetz / Archiv" hinzugeschaltet werden.
Der höchste zu erwartende Grundwasserstand (oder auch Bemessungsgrundwasserstand) entspricht dem höchsten gemessenen oder aus Messdaten abgeleiteten sowie von nicht dauerhafter Grundwasserabsenkung unbeeinflussten Grundwasserstand. Weitere Hinweise dazu gibt z.B. das Fachregelwerk BWK - M 8: „Ermittlung des Bemessungsgrundwasserstandes für Bauwerksabdichtungen“. Die Ableitung eines höchsten zu erwartenden Grundwasserstandes oder dessen Ermittlung aus gemessenen Werten sollte nicht ohne Fachverstand erfolgen. Oft empfiehlt sich die Anfertigung eines entsprechenden Gutachtens. Das LfULG stellt Grundwasserstandsdaten aus langjährigen Messreihen des Messnetzes oder Übersichtskartenwerke als Hilfestellung kostenfrei zur Verfügung.
Im Gegensatz zu Oberflächengewässern reagiert das Grundwasser langfristig und »gedämpfter« auf Niederschläge und Trockenheit. Der Grundwasserspeicher füllt sich während der niederschlagsreichen Perioden wie Herbst/Winter auf. Längere Trockenzeiten können so mittels gut gefüllten Grundwasserspeichern bzw. feuchten Vorjahren kompensiert werden. Während Niederschlagszunahmen in den Wintermonaten tendenziell einen Anstieg der Grundwasserstände vermuten lassen, können Niederschlagsabnahmen in den Sommermonaten zu einer Verringerung der Grundwasserneubildungsrate führen. Zu beachten ist außerdem, dass infolge von Hochwasserereignissen die Grundwasserstände ebenso massiv ansteigen können. Dabei kann das Grundwasser auch noch nach dem eigentlichen Hochwasserereignis weiter ansteigen.
Der Abstand von der Geländeoberkante zum Grundwasserstand wird als Grundwasserflurabstand bezeichnet. Zur Ermittlung desselben können zunächst die oben genannten Quellen genutzt werden. Zusätzlich können thematische Karten zur Grundwasserdynamik herangezogen werden, welche ebenso im Umwelt- und Datenportal iDA bereitgestellt sind. Mittels der Daten können jedoch nur eingeschränkt direkte grundstücksbezogenen Aussagen getroffen werden, sie stellen lediglich ein Hilfsmittel zur Bestimmung und eine Annäherung dar.
Bestimmte weitere Messnetzbetreiber, wie aktuell die Städte Dresden und Leipzig, stellen präzisere Grundwasserflurabstandskarten zur Verfügung, weil diese mit einem dichteren Messnetz ermittelt wurden.
Der Brunnenbau im privaten Rahmen ist zunächst ein verfahrensfreies Bauvorhaben. Die Brunnenbohrung muss allerdings wie auch sonstige Bohrungen, die in das Grundwasser hineinreichen, bei den zuständigen Behörden (LfULG und untere Wasserbehörden) angezeigt werden. Für die Einreichung der Bohranzeigen mit den erforderlichen Unterlagen ist die Nutzung des Onlineportals »Elektronische Bohranzeige ELBA.SAX« vorgesehen.