Welche Tiere leben eigentlich in und an unseren Bächen und Flüssen?

Kind beim Untersuchen eines Steins an einem Bach
Bei einem genauen Blick ins Gewässer kann man vieles entdecken 
© Richter

Diese Frage kann natürlich jeder beantworten: Fische! Das fällt jedem sicher zuerst ein. Aber was lebt dort eigentlich noch?

Bekannt ist wohl allen inzwischen der Biber, aber auch Fischotter, Graureiher, Eisvogel, Bachstelze und Wasseramsel gehören zu den größeren Lebewesen am und im Wasser. Nun zu den kleineren Lebewesen. Libellen legen ihre Eier an Wasserpflanzen oder im Wasser ab; die Larven leben dann bis zur »Verwandlung« in eine erwachsene Libelle im Wasser. Auch Köcherfliegen, Steinfliegen oder Eintagsfliegen leben als Larven bis zum Erwachsenenstadium im Wasser. Weitere Tiere, die im Wasser leben und nicht auf den ersten Blick zu entdecken sind, sind Wasserwanzen, Strudelwürmer, Käfer, Schnecken, Muscheln und Bachflohkrebse.

Und wie kann man die Tiere nun beobachten? Bei größeren Tieren ist das mit etwas Geduld und Glück vor allem in naturbelassenen Gewässern gar nicht so schwer. Vögel, Libellen oder Fische kann man da durchaus entdecken. Von einigen Tieren wie zum Beispiel dem Biber, sieht man allerdings oft nur die Spuren - Biberdämme oder die unverkennbar angenagten Bäume. Bei den kleineren im Wasser lebenden Tieren, muss man natürlich wissen, wo man »suchen« muss. Um vor Feinden sicher zu sein, verstecken sich viele Tiere unter großen Steinen. Man kann also einfach einen Stein aus dem Wasser nehmen und sich die Unterseite anschauen. Dort kann man erstaunlich viel Leben entdecken. Und wenn dort jemand kleine »zusammengeklebte« Steinchen findet, dann sind das nicht nur Steine, sondern man hat das Zuhause einer Köcherfliegenlarve entdeckt. Im Übrigen kann man anhand der Lebewesen im Wasser auch Rückschlüsse daraus ziehen, wie gesund der Bach oder Fluss ist. Wie wär’s beim nächsten Spaziergang also mal mit einem genaueren Blick ins Gewässer?

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(© C. Damm)

Beispiel Fische: Der atlantische Lachs (Salmo salar) war in Sachsen verschwunden. Seit 1995 arbeitet man daran, dass er den Weg zurück findet. Dazu werden Brütlinge wie diese in die Bäche eingesetzt in der Hoffnung, dass sie nach einer jahrelangen Wanderung in den Nordatlantik wieder zum Ablaichen zurückkehren.

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(© F. Höhler)

Beispiel wirbellose Organismen: Der Bachflohkrebs (Gammarus spec.) gehört zu den häufigsten Bewohnern langsam fließender Gewässer und Seen. Er ist sehr empfindlich gegenüber Wasserverschmutzung

Makrozoobenthos
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Beispiel Wasserpflanzen: Der fleischfressende Verkannte Wasserschlauch (Utricularia australis) verträgt keine übermäßigen Nährstoffkonzentrationen.

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Phytoplankton (hier Pediastrum duplex) führt in Seen und größeren Flüssen zu grünlicher Färbung. Unter dem Mikroskop offenbaren sich wahre Kunstwerke

Phytoplankton
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(© Richter)

... Und was lebt hier so?

Kind untersucht Stein an einem Bach
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