Pilotgebiet »Elbe bei Mühlberg«

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Regionale Abschlusskonferenz am 08.11.2012 in Mühlberg/Elbe

Am 8. November 2012 fand im Großen Saal des Rathauses Mühlberg von 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr die Regionale Abschlusskonferenz der FLOOD-WISE Projektpartner Brandenburg und Sachsen zum Thema Hochwasserrisikomanagementplan »Elbe bei Mühlberg« statt. Die Landesämter für Umwelt des Freistaats Sachsen und des Landes Brandenburg haben an der Elbe bei Mühlberg einen der ersten Hochwasser-Risikomanagementpläne erarbeitet. Mit Unterstützung des FLOOD-WISE – Projekts wurde dabei erprobt, wie die Richtlinie zum Hochwasserrisikomanagement grenzüberschreitend und in Kooperation mit regionalen und lokalen Institutionen umgesetzt werden kann. Ziel der Veranstaltung war, zum Abschluss des Projekts die Ergebnisse den betroffenen Regionalpolitikern wie auch der Öffentlichkeit vorzustellen, gemeinsam zu diskutieren und über deren künftige Nutzung zu beraten.

Hier finden Sie einen Kurzbericht, das Programm und die gehaltenen Vorträge zur Veranstaltung:

Vorträge:

Abschlusskonferenz Mühlberg/Elbe: Diskussion der Gefahrenkarten

Diskussion der Gefahrenkarten

Projektergebnisse

Im vorliegenden Pilotprojekt wurden alle drei Bereiche der HWRM-RL

  • Vorläufige Bewertung des Hochwasserrisikos
  • Erarbeitung von Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten
  • Erstellen von Hochwasserrisikomanagementplänen (HWRM-PL)

beispielhaft für eine länderübergreifende Erarbeitung eines HWRM-PL betrachtet. 

Während zu Projektbeginn in Brandenburg noch keine HWRM-PL an der Elbe  vorlagen, gibt es in Sachsen mit den Hochwasserschutzkonzepten (HWSK) bereits solche Pläne. Diese bleiben von dem Pilotprojekt unberührt bzw. der Inhalt der HWSK für die Elbe wurde in den gemeinsamen HWRM-PL integriert. Ziel des HWRM-PL ist die Berücksichtigung aller Handlungsbereiche des Hochwasserrisikomanagements, so dass neben den im HWSK enthaltenen Maßnahmen zum technischen Hochwasserschutz auch Maßnahmen zur Flächenvorsorge, zum natürlichen Wasserrückhalt sowie zur Bau-,  Risiko-, Informations- und Verhaltenvorsorge betrachtet werden.

Nachfolgend finden Sie die Ergebnisse zu den einzelnen Phasen bei der Umsetzung der HWRM-RL im Pilotgebiet.

Hochwasserrisikomanagementplan

Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten

Grundlage der Hochwasserkartierung ist eine 2D-Modellierung der Elbe zwischen den Flusskilometern 120,02 und 139,00 für die Hochwasserereignisse HQ20 und HQ100 mit Berücksichtigung von Hochwasserschutzanlagen sowie HQ200 ohne Berücksichtigung von Hochwasserschutzanlagen als Extremereignis.

Neben den Hochwasserschutzanlagen, der Gewässerachse, der Gewässerstationierung, den Pegeln und den administrativen Grenzen sind in den Gefahrenkarten vor allem die Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten des jeweiligen Szenarios dargestellt.

In Hochwasserrisikokarten werden über die Hochwassergefahren (Überschwemmungsausdehnung) hinaus die hochwasserbedingten nachteiligen Auswirkungen auf Mensch, Natur, Umwelt, Kultur und Wirtschaft dargestellt.

Ergebnis der Vorläufigen Bewertung des Hochwasserrisikos

Beteiligung interessierter Stellen

Eine Vorgabe der EG-Hochwasserrichtlinie bei deren Umsetzung ist die Beteiligung interessierter Stellen - sogenannter Stakeholder. Dafür laden die Landesämter für Umwelt aus Sachsen und Brandenburg die Kreis- und Kommunalbehörden sowie die Institutionen der Region, die für Wasserwirtschaft oder Katastrophenschutz zuständig sind, einmal im halben Jahr zu einem Treffen nach Mühlberg ein.

Hier werden die erarbeiteten Ziele und Inhalte des Projektes vorgestellt, allgemeine Informationen zur Hochwasserrisikomanagementrichtlinie und zum Hochwasserschutz der Länder verteilt sowie die weiteren Schritte diskutiert. Angesichts der hohen Bedeutung einer grenzüberschreitend koordinierten Katastrophenabwehr im Hochwasserfall dienen die Beratungen gleichzeitig auch dem gegenseitigen Kennenlernen der Institutionen beiderseits der Grenze.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 45: Landeshochwasserzentrum, Gewässerkunde

Kristina Rieth

Telefon: 0351 8928-4500

E-Mail: Kristina.Rieth@smekul.sachsen.de