Wirksamkeit von Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustands nach WRRL – Makrozoobenthos

Laufzeit: 08/2012 – 12/2015

Projektziele:

Benthische wirbellose Organismen sind die am Gewässerboden lebenden Kleintiere wie z. B. Muscheln, Insekten / Insektenlarven, Schnecken und Krebstiere. Sie dienen als Anzeiger (Indikatoren) für den ökologischen Zustand und erlauben damit Rückschlüsse auf die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers. Fehlen diese Kleinlebewesen sind Verbesserungsmaßnahmen an und in den Gewässern nötig, um die ökologische Funktionsfähigkeit zu verbessern und das ökologische Umweltziel zu erreichen.

Ziel des Projektes war es, Aussagen über die Wirksamkeit der untersuchten Maßnahmen hinsichtlich der Verbesserung der Zustandsbewertung durch die benthischen wirbellosen Organismen zu treffen. Damit soll auch eine Grundlage für Prognosen anderer vergleichbarer Maßnahmen geschaffen werden.

Projektergebnisse:

  • Von den fünf Maßnahmen, die zur Verbesserung der hydromorphologischen Bedingungen an verschiedenen Gewässern über einen Zeitraum von 3 Jahren untersucht wurden, zeigten zwei Maßnahmen deutlich positive Wirkungen, zwei leichte Verbesserungen, die sich nicht in der Zustandseinstufung auswirkten und eine stark schwankende Ergebnisse.
  • Maßnahmen zum Umbau oder Rückbau von Querbauwerken zeigten geringe bis deutlich positive Auswirkungen im Vergleich zum Zustand des Gewässerabschnittes vor dem Umbau durch die Redynamisierung von zuvor aufgestauten, langsam fließenden Bereichen in Mittelgebirgsbächen
  • Maßnahmen durch Änderung der Gewässerunterhaltung können schnelle, deutlich positive Auswirkungen auf das Makrozoobenthos bewirken, wenn begünstigende Faktoren, wie ein vorhandenes Besiedlungspotenzial aus dem Gewässeroberlauf oder ein Hochwasser, die Wirkung der Maßnahmen unterstützen. An dem Abschnitt des Untersuchungsgewässers (Hoyerswerdaer Schwarzwasser) zeigte sich über einem Zeitraum von 5 Jahren (2011 – 2015), dass sich Verbesserungen relativ schnell und nachhaltig einstellen können.
  • Massivere Eingriffe in ein Gewässer z. B. zur Vergrößerung des Gewässerquerschnittes haben dann nachteilige Auswirkungen auf das Makrozoobenthos wenn die Abflussdynamik herabgesetzt wird und es zu gleichförmigen, langsamen Fließgeschwindigkeiten kommt.
  • Ein geplanter Maßnahmenbereich zeigte über den 3-jährigen Untersuchungszeitraum z. T. deutliche Veränderungen in der Zusammensetzung der Artengemeinschaft der Kleinlebewesen, obwohl die Maßnahme (Rückbau eines Wehres) nicht umgesetzt wurde. Deutlich wurde aber, dass sich die Lebensgemeinschaft im Rückstaubereich des Querbauwerkes deutlich von den frei fließenden Bereichen in allen Jahren unterschieden hat.
  • Eine der begleiteten Maßnahmen war eine Hochwasserschutzmaßnahme, bei der auch ökologische Verbesserungsmaßnahmen zur Erhöhung der Lebensraumvielfalt auf der Gewässersohle umgesetzt wurden. Die Maßnahme konnte leider im Untersuchungszeitraum nicht abgeschlossen werden, so dass eine Bewertung des Zustandes nach Beendigung der Maßnahme nicht erfolgen konnte. Über die 3 Jahre Monitoring konnten allerdings keine negativen aber auch keine positiven Auswirkungen auf den Zustand des Gewässerabschnittes festgestellt werden.
  • Es bestätigte sich die Hypothese, dass ein längerer Betrachtungszeitraum als 2 Jahre nach der Beendigung von Maßnahmen, wie in der vorliegenden Studie, notwendig ist, um gesicherte Aussagen über die Wirksamkeit der Maßnahmen treffen zu können.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 44: Oberflächenwasser, Wasserrahmenrichtlinie

Dr. Bernd Spänhoff

Telefon: 0351 8928-4400

E-Mail: Bernd.Spaenhoff­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

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