Gewässerzustand nach WRRL
© Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay
Die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) unterscheidet zwischen dem ökologischen und dem chemischen Zustand der Oberflächengewässer. Der ökologische Zustand wird im Wesentlichen von der Menge und Zusammensetzung der Tiere und Pflanzen in den Gewässern bestimmt. Dazu kommen noch bestimmte unterstützende Komponenten aus dem Bereich der flussgebietsspezifischen Schadstoffe und der Beurteilung der Strukturgüte. Der chemische Zustand wird anhand bestimmter, für Mensch und Natur besonders gefährlicher Schadstoffe beurteilt.
Alle sechs Jahre wird die Bewertung des Zustands wiederholt.
Das Vorgehen zur Ermittlung der Gewässerzustände und die aktuelle Bewertung können Sie folgenden Quellen entnehmen:
- Sächsische Beiträge zu den Bewirtschaftungsplänen 2022-2027 Veröffentlichung in der Publikationsdatenbank des Freistaat Sachsen
- Seiten zur Umsetzung der WRRL in Sachsen
- Karten, Steckbriefe und weitere Daten zur Umsetzung WRRL in Sachsen
- Statistische Angaben für Stoffe, die Umweltqualitätsnormen überschreiten (*.zip, 0,51 MB) Ergänzung zu den Sächsischen Beiträgen zu den Bewirtschaftungsplänen 2022 - 2027
- Ermittlung Hintergrundkonzentrationen von Metallen im tschechisch-sächsischen Grenzgebiet (2019) (*.pdf, 5,7 MB)
- Schadstoffe in Muscheln sächsischer Fließgewässer (2019)
- Insektizide Stoffe im Gewässermonitoring (2018)
Die biologische Gewässergüte wurde vor Inkrafttreten der WRRL durch das sogenannte Saprobiensystem bewertet. Dieses System war darauf ausgelegt, die ökologische Auswirkung der jahrzehntelangen Verunreinigungen der Oberflächengewässer durch Abwassereinleitungen anzuzeigen.
Mit den Bewertungsverfahren nach WRRL werden zusätzliche biologische Komponenten zur Beurteilung des ökologischen Zustands der Oberflächengewässer herangezogen:
- Fische,
- wirbellose Tiere am Gewässerboden (Benthische Invertebraten),
- frei im Wasser schwebende Algen (Phytoplankton),
- auf dem Boden wachsende große Wasserpflanzen (Makrophyten) und
- kleine auf Steinen wachsende Algen (Phytobenthos)
Damit lassen sich auch die Auswirkungen von gewässermorphologischen Defiziten, erhöhter Eutrophierung und der fehlenden Durchgängigkeit von Fließgewässern nachweisen.
Beispiel Fische: Der atlantische Lachs (Salmo salar) war in Sachsen verschwunden. Seit 1995 arbeitet man daran, dass er den Weg zurück findet. Dazu werden Brütlinge wie diese in die Bäche eingesetzt in der Hoffnung, dass sie nach einer jahrelangen Wanderung in den Nordatlantik wieder zum Ablaichen zurückkehren.
Beispiel wirbellose Organismen: Der Bachflohkrebs (Gammarus spec.) gehört zu den häufigsten Bewohnern langsam fließender Gewässer und Seen. Er ist sehr empfindlich gegenüber Wasserverschmutzung
Beispiel Wasserpflanzen: Der fleischfressende Verkannte Wasserschlauch (Utricularia australis) verträgt keine übermäßigen Nährstoffkonzentrationen.
Phytoplankton (hier Pediastrum duplex) führt in Seen und größeren Flüssen zu grünlicher Färbung. Unter dem Mikroskop offenbaren sich wahre Kunstwerke
- Portal zur Ermittlung des ökologischen Zustands nach WRRL Portal von Umweltbundesamt und Bund/Länderarbeitsgemeinschaft Wasser
- Artenliste der Algen Sachsens (2022) Vorkommen, Taxonomie und Autökologie
- Gewässerzustandsbewertung nach EU-WRRL - Teil Fische 2021
- Gewässerzustandsbewertung nach EU-WRRL – Teil Fische 2020
- Gewässerzustandsbewertung nach EU-WRRL – Teil Fische 2019
- Makrophyten und Phytobenthos Indikatoren für den ökologischen Gewässerzustand (2011)
